Bienen sind viel mehr als nur Honiglieferanten – sie sind echte Teamplayer, faszinierende Baumeister und unverzichtbar für unsere Natur. Auf dieser Seite findest du spannende Fakten, überraschende Einblicke und kleine Aha-Momente rund um das Leben der Bienen. Lass dich summend inspirieren!
Auch wenn sie unterschiedlich aussehen und sich verschieden benehmen, gehören Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen alle zur großen Insektenordnung der Hautflügler. Sie sind also quasi entfernte Verwandte – wie Cousinen auf einem großen Familienfest.
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Bienen sind die sanften Sammlerinnen, die fleißig Nektar und Pollen eintragen – und dabei ganz nebenbei unsere Pflanzen bestäuben.
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Hummeln sind die rundlichen Kraftpakete unter den Bestäubern, fliegen auch bei kühlerem Wetter und brummen dabei so charmant wie ein kleiner Motor.
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Wespen sind oft unterschätzt: Zwar lieben sie Süßes, doch viele Arten sind fleißige Schädlingsbekämpfer, die Blattläuse und Fliegen jagen – also echte Nützlinge im Garten.
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Hornissen gehören zur Familie der Faltenwespen und sehen beeindruckend aus, sind aber viel friedlicher als ihr Ruf. Auch sie helfen, das Gleichgewicht in der Natur zu halten.
Sie alle spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem – und verdienen Respekt statt Panik. Wer also das nächste Mal eines dieser faszinierenden Tiere trifft: kurz durchatmen, Abstand halten – und sich freuen, einem Profi der Natur begegnet zu sein. 🌼🌍
Unterschiede im Überblick
Oft erhalten wir die Nachricht Bienen und dann sind es Wespen. An und für sich kein Problem. Allerdings ist es hilfreich, wenn wir nicht die gesamte Ausrüstung mitschleppen müssen.
Daher einmal ein kleiner Überblick, welches Tier sich wohl bei Ihnen versteckt hat.
Bienen
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Aussehen: Gelb-braun gestreift, eher "pelzig", ca. 1–1,5 cm groß
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Nahrung: Nektar & Pollen von Blüten
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Nestart: Wachs-Waben im Bienenstock (vom Imker oder wild in Hohlräumen)
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Flugzeit: März bis Oktober (je nach Wetter)
🐝 Honigbiene-Funfact: Bienen können sich Gesichter merken – also sei nett, sie erkennen dich wieder!


Hummeln
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Aussehen: Rundlich, sehr behaart, oft mit schwarz-gelben oder weißen Streifen
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Nahrung: Nektar & Pollen, auch bei kühlem Wetter
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Nestart: Erdloch, Mäusebau oder Komposthaufen – maximal 600 Tiere
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Flugzeit: Februar/März bis Oktober
🌸 Hummel-Funfact: Hummeln können auch bei kühleren Temperaturen fliegen – sie vibrieren mit ihren Flugmuskeln, um sich aufzuheizen. Sozusagen kleine, flauschige Heizlüfter mit Flügeln. 🐾🔥
Wespen
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Aussehen: Glatt, auffällig schwarz-gelb gestreift, ca. 1–1,5 cm groß
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Nahrung: Eiweiß (Insekten) & Süßes (z. B. Obst, Kuchen)
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Nestart: Papierartige Waben in dunklen Hohlräumen, Rollos, Dachböden
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Flugzeit: Mai bis Oktober
🦟 Wespen-Funfact: Wespen lieben Fleisch und Limo – aber im Gegensatz zu Bienen können sie mehrfach stechen, da ihr Stachel nicht stecken bleibt. (Also besser nicht ärgern… sie haben mehr als nur einen Trumpf im Ärmel!)



Hornissen
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Aussehen: Größer als Wespen (2–3,5 cm), rot-braun-gelb, kräftig gebaut
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Nahrung: Insekten (z. B. Fliegen), Baumsaft – selten an süßem Essen
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Nestart: Große Papiernester in Baumhöhlen, Schuppen, Rollladenkästen
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Flugzeit: Mai bis Oktober
🪰 Hornissen-Funfact: Hornissen sind die sanften Riesen unter den Wespen. Sie wirken einschüchternd, sind aber weniger aggressiv als ihre kleineren Cousinen – und ihr Gift ist nicht gefährlicher als das einer Biene. Sie jagen sogar andere Plagegeister!
🐝 Das Leben im Bienenstaat – Ein faszinierendes Zusammenspiel🐝
Honigbienen leben in hoch organisierten Staaten mit klarer Aufgabenverteilung. Ein Volk besteht aus einer Königin, mehreren tausend Arbeiterinnen und – zur Paarungszeit – einigen Hundert Drohnen (männliche Bienen).
👑 Die Königin – das Herz des Volkes
Sie ist das einzige geschlechtsreife Weibchen im Bienenstock und kann bis zu 2.000 Eier täglich legen. Ihre Pheromone halten das Volk zusammen und verhindern, dass neue Königinnen heranwachsen – solange alles in Balance ist.
- 1 im Bienenstock -
🧺Die Arbeiterinnen – echte Multitalente
Die weiblichen Arbeiterinnen durchlaufen im Laufe ihres Lebens verschiedene „Berufe“, je nach Alter:
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Tage 1–3: Putzen der Zellen
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Tage 4–10: Pflege der Larven
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Tage 11–18: Wachsproduktion, Bauarbeiten, Honigverarbeitung
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Tage 19–21: Wachposten am Eingang
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Ab Tag 22: Sammelbiene im Außendienst
So hat jede Biene ihre Aufgabe – ein echtes Job-Roulette mit Sinn!
- ca. 20.000 bis 60.000 pro Bienenstock -
🕴️ Die Drohnen – auf Liebesmission
Drohnen* leben nur ein paar Wochen und haben eine einzige Aufgabe: Die Begattung einer jungen Königin während eines sogenannten Hochzeitsflugs. Danach sterben sie. Erfolglos gebliebene Drohnen werden am Ende des Sommers aus dem Stock geworfen – die sogenannte „Drohnenschlacht“.
*auf dem Bild oben links zusehen
- ca. 300 bis 3.000 pro Bienenstock -
🍽️ Was fressen Bienen?

- Nektar → wird zu Honig (Energiequelle)
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Pollen → liefert Eiweiß für die Brut
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Wasser → für Temperaturregelung
Im Winter leben sie von eingelagertem Honig – der Imker lässt genug zurück oder füttert zu.
Wie Bienen sprechen – Tanz, Duft & Vibration
Bienen haben keine Stimmen wie wir – aber dafür ein richtig cleveres Kommunikationssystem!
💃 Der Schwänzeltanz – Navigation per Wackeln
Entdeckt eine Sammelbiene eine lohnende Futterquelle, kehrt sie in den Stock zurück und tanzt!
Beim Schwänzeltanz läuft sie in einer Acht und wackelt dabei mit dem Hinterleib.
Das sagt den anderen Bienen:
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Richtung zur Blüte (in Bezug zur Sonne)
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Entfernung (je länger der Tanz, desto weiter)
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Qualität der Quelle (je begeisterter der Tanz, desto besser das Futter)
👉 So navigieren Bienen ohne GPS – nur mit Sonnenstand und innerem Kompass!
🌸 Düfte als Sprache
Bienen setzen Pheromone ein – das sind Duftstoffe, die Signale übermitteln. Zum Beispiel:
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Alarmpheromon bei Gefahr
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Königinnenpheromon zur Steuerung des Volkes
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Sammelpheromon am Blütenort
Ein echter „Duftcode“, der das Miteinander im Stock steuert!
🔊 Vibrationen & Summen
Im Dunkel des Stocks nutzen Bienen auch Vibrationen und Summen, um zu zeigen, wie sie sich fühlen oder was zu tun ist – etwa wenn Platzmangel herrscht oder eine neue Königin schlüpfen will.
Schwarmzeit: Der Rhythmus der Natur
🐝 Wann schwärmen Bienen?
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Ab etwa 20 °C Außentemperatur
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Zwischen 10 und 16 Uhr ist die Hauptzeit für Schwärme
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Sonnige, windstille Tage sind besonders beliebt
🐝 Wie kündigt sich das Schwärmen an?
Im Bienenstock:
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Die Bienen beginnen, Weiselzellen (Königinnenzellen)* zu bauen.
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Die alte Königin geht aus der Eilage, dadürch wird sie dünner, damit sie leichter fliegen kann.
- Es wird weniger gebaut und gesammelt, die Aktivität verändert sich.
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Das Volk wirkt oft unruhiger.
*Im Bild das lange Wachsgewölbe

Am Tag des Schwarms:

Am Tag des Schwarms:
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Plötzlich fliegen Tausende Bienen aus dem Stock – es wirkt wie ein „Bienengewitter“.
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Die Bienen sammeln sich in der Nähe (z. B. an einem Ast) als große, traubenförmige Schwarmtraube*.
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Sie bleiben dort eine Weile (einige Stunden bis Tage), während Spurbienen eine neue Bleibe suchen.
*siehe Bild, Schwarmtraube in einem Baum
🔍 Schwarmkontrolle – Warum der Imker regelmäßig nachsieht
Die Schwarmbildung ist die natürliche Art eines Bienenvolks, sich zu vermehren. Doch für den Imker bedeutet das: Ein großer Teil des Volkes samt Königin verlässt den Stock – und damit auch ein Teil der Honigernte und Arbeitskraft.
Schwarmzeit ist meist zwischen April und Juni.
Damit es nicht so weit kommt, macht der Imker regelmäßige Schwarmkontrollen – das heißt:
🔍 Er schaut alle 7–9 Tage nach sogenannten Weiselzellen – das sind speziell geformte Zellen, in denen neue Königinnen heranwachsen. Findet er welche, muss er reagieren:
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Zellen entfernen,
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einen Ableger bilden (neues Volk mit Brut und Bienen),
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oder andere Maßnahmen treffen, um das Schwärmen zu verhindern.
Ein Schwarm, der einmal „in Fahrt“ ist, lässt sich schwer stoppen – und setzt sich nicht selten auf Bäume, Dächer oder Gartenhäuschen. Daher ist die Schwarmkontrolle nicht nur wichtig für den Honigertrag, sondern auch, um Konflikte mit Nachbarn zu vermeiden. 😉
🌡️ Winterruhe, aber kein Winterschlaf
🐝 Gemeinsam durch den Winter – Die Wintertraube
Anders als Hummeln oder Wespen überwintern Honigbienen nicht einzeln, sondern als ganzes Volk. Sobald die Temperaturen sinken, formieren sich die Bienen zu einer sogenannten Wintertraube – eine beeindruckende Überlebensstrategie.
In dieser Wintertraube rücken die Bienen dicht aneinander, zittern mit ihren Flugmuskeln und erzeugen so Wärme. Die Königin sitzt gut geschützt im Zentrum, umgeben von ihren Arbeiterinnen. Je kälter es draußen wird, desto enger rückt das Volk zusammen. An besonders frostigen Tagen wandert die Traube langsam durch den Stock, um an die eingelagerten Futterreserven zu gelangen.
Doch warum eine kugelförmige Anordnung? Die Kugelform ist kein Zufall: Sie ist geometrisch gesehen die effizienteste Form, um Wärme im Inneren zu halten und gleichzeitig eine möglichst kleine Oberfläche nach außen zu bieten – ideal also, um Energie zu sparen und nicht auszukühlen.
Damit ein Bienenvolk überhaupt in der Lage ist, eine solche Wintertraube zu bilden, muss es stark genug und gesund sein. Denn nur genügend Bienen gemeinsam können die nötige Wärme erzeugen.
Hier kommt der Imker ins Spiel: Schon im Herbst prüft er, ob das Volk stark genug ist und ob es möglicherweise von Krankheiten – etwa durch die Varroamilbe, einem gefährlichen Parasiten – geschwächt wird. Ist das Volk zu klein oder befallen, greift der Imker ein, hilft z. B. mit natürlichen Mitteln gegen Parasiten oder vereinigt schwache Völker.
Denn nur wer gesund in den Winter geht, kann im Frühjahr wieder mit ganzer Kraft durchstarten.

🐝 Bienen im Alter – Gehen Bienen in Rente?🐝
Nicht wirklich – aber sie „verabschieden“ sich oft aus dem aktiven Dienst:
Sammelbienen, die älter werden (meist nach 4 Wochen), verlieren allmählich ihre Flugkraft. Manche sterben draußen, andere bleiben im Stock, bewegen sich weniger und sterben schließlich ruhig im Schutz des Volkes.
Funfact: Manchmal übernehmen ältere Bienen wieder Innendienst-Aufgaben, wenn im Stock Not am Bienenmann ist. Also: Kein Ruhestand – eher ein flexibler Schichtplan! 😉