🐝 Hinter den Kulissen – Ein Blick in die Welt unserer Bienen

Hier bekommst du einen kleinen Einblick in das, was sonst im Verborgenen passiert: Wie arbeite ich mit meinen Bienenvölkern? Was bedeutet eigentlich Schwarmkontrolle? Warum schleudern wir nicht jeden Tropfen Honig?
Ich zeige dir mit Bildern, kurzen Texten und echten Momenten aus der Imkerei, wie viel Liebe, Sorgfalt und Respekt in unserer Arbeit steckt – und was die Bienen dafür tun, dass wir dieses goldene Naturwunder überhaupt ernten dürfen.

Wenn du noch tiefer eintauchen möchtest, findest du auf unserer Unterseite „Wissenswertes über Bienen“ viele spannende Infos über das Leben dieser faszinierenden kleinen Helfer.

 

Sind Bienen gefährlich?

Wenn du nicht gerade allergisch gegen diese kleinen Tierchen bist, hast du eigentlich nichts zu befürchten.

Auf dem Foto siehst du eine Biene, die gerade von der Flüssigkeit auf meinem Finger trinkt. Dieses kleine rosa Ding, das du da erkennst, ist ihre Zunge.

Alle, die mich schon mal zu einem Einsatz bei sich hatten, wissen, dass ich gerne mit den Bienen „spreche“. Den Schwänzeltanz kann ich zwar nicht nachmachen – das wäre ja auch ein bisschen komisch –, aber ich versuche, mich so gut wie möglich mit ihnen zu "verständigen".

Wie sieht ein typischer Tag bei euch aus?
Ganz unspektakulär – meistens. Da wird gearbeitet, eingekauft, gekocht, gegessen und irgendwann auch geschlafen. Alltag eben.
Aber wehe, das Telefon klingelt mit dem Satz: „Da hängt ein Bienenschwarm im Garten!“ – dann heißt’s: keine Zeit verlieren! Tasche schnappen, Schwarmfangkasten unter den Arm klemmen und los – Adrenalin inklusive.

Sobald draußen über 10 °C herrschen, summt und brummt es auch bei den Bienen los – und damit beginnt für uns der Wochenend-Marathon: Völkerkontrolle! In der Saison schauen wir mindestens einmal pro Woche nach dem Rechten. Dabei geht nicht nur Zeit, sondern auch das ein oder andere Wort ins Land – schließlich haben wir (und unsere Damen) uns ja eine Woche nicht gesehen.
Und wenn nötig, wird auch mal eine Königin mit der entsprechenden Jahresfarbe markiert. Quasi eine Art "Altersstempel" - nich gerade schmeichelhaft für eine Königin

Von der Blüte ins Glas – Wie genau entsteht Honig?
Wenn draußen die ersten Sonnenstrahlen kitzeln und es über 10 °C warm wird, startet für unsere fleißigen Damen die Hochsaison: Pollen und Nektar werden gesammelt – und das mit vollem Körpereinsatz! Für 100 g Honig muss eine Biene etwa 100 Mal ausfliegen. Ganz schön sportlich, oder?

Den gesammelten Nektar geben die Sammlerinnen dann im Bienenstock an ihre Kolleginnen weiter. Diese lagern ihn in Waben ein und fächeln mit den Flügeln ordentlich Wind – das entzieht dem Nektar die Feuchtigkeit. Wird er dick genug, wird er von den Bienen mit einem kleinen Wachsdeckel versiegelt – quasi: „Essen ist fertig!“ 🐝✨

Dann kommen wir ins Spiel. Ein Blick aufs Refraktometer (ein kleines Gerät, das uns zeigt, wie viel Wasser noch im Honig ist) oder eine Schüttelprobe mit der Wabe verrät uns, ob’s Zeit fürs Schleudern ist. Wenn der Honig nicht tropft – Jackpot!

Um die Ernte stressfrei zu gestalten, nutzen wir manchmal eine sogenannte Bienenflucht. Die erlaubt den Bienen, den Honigraum zu verlassen – aber nicht zurückzukehren. Wer möchte, kann die Bienen auch sanft mit einem Bienenbesen abfegen – das kitzelt höchstens ein bisschen.

Dann ab in den Schleuderraum: Die vollen Waben kommen in unsere – noch handbetriebene – Honigschleuder. Beim Schleudern fließt der Honig durch mehrere Siebe direkt in den Eimer. Von dort wird er liebevoll von Hand in Gläser gefüllt, mit einem gestempelten Etikett versehen und – tadaaa – schon ist er bereit für deinen Frühstückstisch.

Was uns wichtig ist
Unsere Bienen sind mehr als nur Honiglieferantinnen – sie sind Teil unserer Familie mit Flügeln! 🐝💛 Deshalb achten wir auf eine möglichst artgerechte Haltung. Bei uns bekommen die Mädels Raum zur Entfaltung: Statt fertiger Waben geben wir ihnen nur Anfangsstreifen. So können sie ganz natürlich bauen – wie sie es eben für richtig halten.

Auch beim Honig nehmen wir nur so viel, wie wirklich vertretbar ist. Zwei von drei Ernten gehören uns – eine bleibt für die Bienen. So sorgen wir dafür, dass sie auch im Winter genug Vorräte haben und wir nur im Notfall mit Zuckerteig nachhelfen müssen.

Chemie oder künstliche Zusätze? Kommen uns nicht in die Kiste! Wir verzichten weitgehend auf alles, was nicht natürlich ist – aus Verantwortung gegenüber Natur und Tier.

Und ja, auch die Königin hat bei uns ein Mitspracherecht: Sie wird nicht beschnitten oder bei "mangelnder Leistung" ersetzt. Jeder verdient eine zweite Chance – selbst mit Krone! 👑🐝

Wenn die Nachbarn mal zu laut sind – wie wir Bienen einfangen und Wespen umsiedeln 🐝🚨

„BIENEN!!!“ – So oder so ähnlich fängt es meist an: Eine Nachricht, ein Anruf oder ein schneller WhatsApp-Hinweis – irgendwo summt es verdächtig. Dann heißt es: Tasche packen, Fangbox unter den Arm klemmen und los geht’s! Und falls wir selbst mal nicht sofort können, springt jemand aus unserem Imker-Freundeskreis ein – denn Teamwork macht’s möglich.

Bei einem Bienenschwarm ist das Ganze fast schon Routine. Man muss nur die Königin finden – klingt einfacher als es ist, immerhin versteckt sie sich gern unter ein paar tausend Kolleginnen. Hat man sie aber in der Box, folgt ihr das ganze Volk nach. Voilà – Problem gelöst. (Auch wenn das manchmal ein bisschen wie die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen ist… mit Flügeln.)

Wespen dagegen sind ein ganz anderes Thema. Hier gilt es, sich an strenge gesetzliche Vorgaben zu halten – viele Arten stehen nämlich unter Schutz. Töten? Kommt bei uns nicht in die Tüte! Auch die etwas temperamentvollen Wespen-Damen haben ein Recht auf Leben. Wenn ein Nest tatsächlich eine Gefahr für Menschen darstellt, siedeln wir es fachgerecht um – möglichst komplett, unversehrt und mit allem Drum und Dran. Und ja, das neue Zuhause im Wald liegt nicht direkt neben dem Wanderweg, versprochen. 😉

Ob auf dem Dach, im Schornstein oder im Schuppen nebenan – unsere Bienen- und Wespeneinsätze führen uns an die unterschiedlichsten Orte. Und hey, wenn sogar unsere (damals) 10-jährige Tochter schon mithelfen konnte, braucht ihr keine Angst zu haben – wir haben das im Griff. 😉

Wichtig zu wissen: Wespen siedeln wir nur bis etwa Ende September um. Danach geht es für die meisten Arten in die Winterruhe – das Nest stirbt ab und nur die Jungköniginnen überwintern an geschützten Orten. Ein Eingreifen wäre dann unnötig. Ab Oktober heißt es für uns also: Ruhe für die Damen und für uns ein bisschen mehr Zeit zum Honig naschen 😉.

Unsere Unterstützer
Hinter jedem Bienenvolk steht… na ja, ein ganzer Schwarm an Unterstützern! 🐝💪

Ein riesiges Dankeschön geht an die Stadtwerke Emmerich, die uns bereits 2018 einen Platz am neuen Wasserwerk angeboten haben – völlig kostenfrei. Ohne diese Starthilfe wäre vieles nicht so leicht ins Rollen (oder besser: ins Summen) gekommen.

Im Mai 2025 steht zwar ein kleiner Umzug unserer summenden WG an, da der bisherige Standort anderweitig gebraucht wird – aber keine Sorge: Die Stadtwerke lassen uns nicht im Regen stehen und haben uns direkt eine neue Fläche angeboten. Dafür sagen wir noch einmal von Herzen: DANKE!
Ein ebenso großer Dank gilt meiner Familie, die im Hintergrund tatkräftig mit anpackt – sei es bei der Organisation, im Merchandising oder beim Verteilen von Flyern. Ohne diesen Rückhalt wäre die Arbeit nicht so rund.


Ein riesiges Dankeschön geht auch an all unsere Kundinnen und Kunden, die mit jedem Glas Honig nicht nur den Frühstückstisch versüßen, sondern auch unsere Arbeit wertschätzen. An alle Bekannten, Freunde und Unterstützer, die uns weiterempfehlen, motivieren, mitfiebern oder einfach da sind: Ihr seid der beste Schwarm, den man sich wünschen kann! 🧡🍯🐝

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